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Was das Wort ‘intelligent’ eigentlich bedeutet (und warum ein ‘intelligenter Zähler’ nicht ‘intelligent’ ist)

Einige meiner besten Freunde in der Branche arbeiten im Bereich Marketing. Bevor Sie weiterlesen: Ich spreche nicht nur über die Vermarkter, die für Planon arbeiten. Einige von ihnen arbeiten für andere Unternehmen und Organisationen. Generell denke ich, dass die Menschen, die im Bereich Marketing arbeiten, tolle Eigenschaften haben: Sie sind aufgeschlossen, intelligent und hilfsbereit und können sicherlich mit Überraschungen umgehen. Mit anderen Worten: Mit ihnen kann man toll zusammenarbeiten und Spaß im und außerhalb des Büros haben.

Allerdings gibt es diesen einen Bereich ihrer Branche, das mir rätselhaft bleibt: Die Sprache, die sie verwenden, scheint oftmals mehrdeutig und von Natur aus verwirrend zu sein. Ich spreche nicht nur von Einzelpersonen, Teams oder auch Unternehmen; es scheint eine berufsbedingte Sache zu sein.

Daher verbringe ich sehr viel Zeit damit, die wahre Bedeutung der Worte sowie deren wahres Potenzial und realen Wert zu verstehen. Es wäre hilfreich, wenn eine klare und eindeutige Sprache verwendet werden würde. Hier sind zwei Beispiele, die Ihnen dabei helfen zu verstehen, wovon ich spreche.

„Analytics“ oder „Business Intelligence“?

In der Vergangenheit wurde der Begriff „BI“ (Business Intelligence) vorwiegend für das Reporting und für KPIs verwendet. Heutzutage scheint es, dass alle Anbieter, die früher einmal im Bereich „BI“ tätig waren, nun stattdessen im Bereich „Analytics“ arbeiten. Bei meinem Versuch, den Mehrwert von „Analytics“ im Vergleich zu „BI“ zu verstehen, konnte ich keine einzige Antwort finden. Sogar angesehene Analysten auf diesem Gebiet sagten, dass „der Begriff in verschiedenen Zusammenhängen verwendet wird und verschiedene Bedeutungen hat“. Meine Schlussfolgerung war, dass der Begriff „Analytics“ oftmals verwendet wird, um Funktionen von BI- / Reportingsystemen zu beschreiben, die uns dabei helfen, Muster zu erkennen, die nicht offensichtlich oder leicht zu entdecken sind. Meiner Meinung nach keine großartige Definition, aber sie reicht aus. Das Risiko besteht jedoch darin, dass ich zwei völlig unterschiedliche Produkte erhalten könnte, wenn ich zwei „Analytic“-Tools kaufe.

Alles wird „intelligent“

Der auffallendste Begriff, dem wir heutzutage begegnen, ist „intelligent“. Fast alles ist „intelligent“ geworden. Intelligente Städte, intelligente Materialien, intelligente Anlagen, intelligente Zähler, intelligente Häuser, intelligente Logistik: Die Liste ist endlos. Was genau macht diese Dinge „intelligent“?  Auch hier sehen wir verschiedene Argumentationsansätze. Das offensichtlichste Beispiel im Facility Management ist wohl der „intelligente Zähler“. Was ist an dem „intelligenten Zähler“ so „intelligent“? Ich denke mal, dass das Gerät in der Lage ist, die abgelesenen Werte an andere Systeme weiterzuleiten. Das ist alles. Ich würde das jedoch als „vernetzt“ und nicht als „intelligent“ bezeichnen.

Aber was ist dann „intelligent“? Dieses Mal war ich etwas erfolgreicher: Gartner (das führende IT-Forschungs- und Beratungsunternehmen) definierte vor Kurzem „intelligent“ als die Fähigkeit eines Systems, zu „lernen“. Dies ist wirklich ein einfacher und klarer Ausgangspunkt. Infolge der Ausbreitung von Technologien, die es Systemen ermöglichen, zu „lernen“ (auch als „tiefgreifendes Lernen“ oder „maschinelles Lernen“ bezeichnet), ist es einfach, zwischen „intelligenten“ und nicht „intelligenten“ Geräten und Systemen zu unterscheiden. Kann ein Zähler jemals „intelligent“ werden? Ich denke nicht: Für einen Zähler gibt es nichts zu lernen.

Zurück zu meinen Freunden im Bereich Marketing

Warum lassen sich Vermarkter solche Begriffe einfallen? Ich bin mit Sicherheit kein Experte in diesem Bereich, doch habe ich diesem Thema in den letzten Wochen einige Gedanken gewidmet. Ich denke, dass der Hauptfaktor hierfür darin bestehen könnte, neue Wörter zu erfinden und somit das Thema oder das Produkt ansprechender zu machen. Wer würde es ihnen verübeln? Das ist nun mal ihr Job.

Aber können wir uns nicht wenigstens auf die Verwendung des Begriffs „intelligent“ einigen?

Die Welt wird ein immer „intelligenterer“ Ort, und Planon arbeitet ebenfalls auf dieses Ziel hin. Wenn wir unsere „intelligenten Lösungen“ ankündigen, werden Sie wissen, was sie von der Konkurrenz unterscheidet. Ich werde mit meinen Marketing-Freunden zusammenarbeiten, was gewiss großen Spaß machen wird.

Erik Jaspers is Global Product Strategy Director.

Erik Jaspers

Global Product Strategy Director

Erik Jaspers ist seit mehr als 20 Jahren für Planon in verschiedenen Führungspositionen tätig, in denen er sich auf die Entwicklung von Planons Softwarelösungen konzentriert. Erik Jaspers ist Mitglied des IFMA EMEA Board und ein IFMA Fellow.

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