In meiner Anfangszeit bei Planon als Senior Solution Marketer wurde ich gebeten, das White Paper „Was ist ein IWMS?“ zu überarbeiten. Ein guter Ausgangspunkt, um mich damit vertraut zu machen, was ein Integrated Workplace Management System (IWMS) beinhaltet, für wen es gedacht ist und welchen Wert und Nutzen es den Kunden bietet. So fand ich heraus, dass IWMS in den Vereinigten Staaten und in globalen Unternehmen ein bekannter und häufig verwendeter Begriff ist. Im Vereinigten Königreich und anderen Teilen Europas wird Immobilien- und Facility Management-Software jedoch häufig als Computer Aided Facility Management (CAFM) und in den Niederlanden und Belgien häufig als Facility Management Information System (FMIS) bezeichnet. Im Jahr 2022 fügte Verdantix den Begriff Connected Portfolio Intelligence Platform (CPIP) hinzu. Ich werde hier die Unterschiede und Gemeinsamkeiten erklären, den geschichtlichen Hintergrund aufzeigen und etwaige Unklarheiten beseitigen.

Aus funktionaler Sicht besteht der Hauptunterschied zwischen IWMS und CAFM darin, dass IWMS auch umfangreiche Funktionen für Immobilien- und Leasingmanagement, Projektmanagement und ökologische Nachhaltigkeit umfasst. Neben IWMS und CAFM, die sich auf die Unterstützung einer Kombination von integrierten Prozessen konzentrieren, gibt es viele spezialisierte Lösungen. Diese Lösungen konzentrieren sich auf einen bestimmten Prozess oder eine bestimmte Gruppe von Prozessen, die sich meist auf ein Hauptthema beziehen.

In einem aktuellen Market Insight-Bericht stellt Verdantix fest, dass sich IWMS-Lösungen zu Connected Portfolio Intelligence Platforms (CPIPs) entwickeln, die durch aus IoT abgeleiteten Informationen und fortschrittlichen Analysen einen größeren Kundennutzen bieten. Bevor ich meine Meinung zu diesem Thema äußere, sollten wir einen Blick in die Vergangenheit werfen, um besser zu verstehen, wovon ich spreche.

Integrated Workplace Management System (IWMS): Ein geschichtlicher Überblick

IWMS 1.0

Von den 1980er bis in die 2000er Jahren unterstützten Unternehmen ihre Facility Management-Prozesse mit spezialisierten Lösungen und CAFM-Lösungen. Diese Lösungen eigneten sich meist gut für die Verwaltung einzelner Gebäude oder eines einfachen Portfolios und waren in der Regel für die Ausführung von jeweils einer einzigen Funktion konzipiert. Instandhaltungsmanagement, Gebäudemanagement und Anlagenverfolgung waren die wichtigsten Funktionen.

In den frühen 2000er Jahren entwickelten sich IWMS-Lösungen und boten einen umfassenderen Ansatz für das Facility Management. Mit IWMS konnten die Daten eines komplexen Gebäudeportfolios an einem Ort zentralisiert werden. Die Funktionalität wurde um die Bereiche Leasingmanagement, Raummanagement und Energieberichterstattung erweitert.

Auch die grundlegenden Data-Warehousing- und Geschäftsberichtsfunktionen der CAFM-Lösungen wurden überarbeitet. Mit IWMS waren Data Mining, Business Intelligence und Datenvisualisierung möglich.

IWMS-Lösungen konnten auch in Unternehmenssoftwarelösungen und in Building Information Modelling (BIM) integriert werden, wodurch neben Facility Managern auch eine Vielzahl von Interessengruppen wie Finanz- und Immobilienplaner profitierten.

Scrabble words: CMMS, FMIS, IWMS, CPIP.

IWMS 2.0

Zwischen 2010 und 2022 haben sich IWMS aufgrund verschiedener technologie- und kundenbezogener Trends erheblich weiterentwickelt. Über ein IWMS zu verfügen, wurde zu einem wichtigen Faktor in Bezug auf die Qualität der Arbeitserfahrung. IWMS ging über reines Facility Management hinaus und wurde auch zum Management der Erfahrungen der Gebäudenutzer eingesetzt. Neben den physischen Elementen der Räume und Anlagen wurde es auch zur Verwaltung der Leistungserbringung genutzt.

Aus technologischer Sicht wurde IWMS 2.0 mit dem Aufkommen von Mobilgeräten und Clouds zu einer cloudbasierten, modularisierten und mobilfähigen Lösung und war in der Lage, relevante IoT-Daten zu integrieren. Anbieter verbesserten auch die Datenanalyse durch die Anwendung von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML). Darüber hinaus waren die Lösungen dank Low-Code-Ansätzen für nichttechnisches Personal leichter anpassbar.

Diese Veränderungen wurden durch die Umstellung auf hybride Arbeitsplatzstrategien weiter gefördert, was die Nachfrage nach flexibleren IWMS-Lösungen erhöhte. Der Bedarf von Unternehmen nach diesen Lösungen zum Management von Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter ist aufgrund von COVID-19 sprunghaft angestiegen. Diese Entwicklungen verstärkten den Bedarf an individuell anpassbaren und modularen Angeboten.

Die Entwicklung von IWMS und Connected Portfolio Intelligence Platforms (CPIP)

In einer Zeit immenser Veränderungen und Innovationen kamen neue Technologien wie Cloud-vernetzte IoT-Geräte und digitale Zwillinge auf, und der Druck der Energiekrise trieb die Anlagenoptimierung voran. Darüber hinaus hat der Aufschwung des PropTech-Marktes, mit dem kontinuierliche Investitionen einhergehen, dazu geführt, dass die Lösungen nicht mehr auf Hardware, sondern auf Software und schließlich auf Dienstleistungen ausgerichtet sind. Gleichzeitig hat sich das Nutzerverhalten durch einen breit angelegten Vorstoß der Branche in Richtung mehr ESG-Verantwortung und einer stärkeren Orientierung am Nutzererlebnis maßgeblich geändert – und natürlich durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie.

IWMS-Anbieter haben bisher in bewundernswerter Weise auf diese Trends reagiert und die sich ständig ändernden Kundenanforderungen erfolgreich erfüllt. Es stellt sich nun die Frage, ob die derzeitige IWMS-Version ihre Grenzen erreicht hat und ob Connected Portfolio Intelligence Platforms (CPIP) besser geeignet sind, um den Kundenanforderungen in Zukunft gerecht zu werden. Smart Building-Plattformen wie CPIP verfügen über eine offenere Architektur, die ihre Interkonnektivität mit intelligenten Gebäuden und deren Ökosystemen verbessert. Laut Verdantix meistern diese Plattformen folgende Herausforderungen:

  • Durch die Einbeziehung von Einzellösungen von Drittanbietern können Kunden CPIPs auch nutzen, um neue Herausforderungen wie Nachhaltigkeitsmanagement und ESG zu bewältigen.
  • Indem sie alle relevanten Daten an einer Stelle zugänglich machen, an der sie benötigt werden, beantworten CPIPs die Frage nach Plattform versus Einzellösung.
  • CPIP-Kunden können durch die Nutzung granularer IoT-Datensätze auch neue Erkenntnisse gewinnen und intelligentere Workflows schaffen.
  • Mithilfe von CPIPs wird es möglich sein, Daten von Betriebstechnologien wie BMS und BAS zu sammeln, um intelligente Gebäude zu schaffen.
  • Mit CPIP wird die Software-Wartung durch modulare, cloudbasierte, sofort einsatzbereite Workflows vereinfacht, was Probleme im Zusammenhang mit der Amortisierungszeit löst.
  • Da die Nutzerbasis dieser Plattformen immer größer wird – Personalleiter, Finanzdirektoren, Nachhaltigkeitsexperten und andere, die Zugang benötigen – stellt CPIP maßgeschneiderte Apps und Dashboards für jede Nutzergruppe bereit.

In der nachstehenden Tabelle finden Sie eine umfassende Übersicht über die grundlegenden Funktionen von CPIP:

Fundamental Features Of CPIP Offerings*

Feature Requirements
Core Value Proposition Employee engagement and workflow optimization across the hybrid workplace. Asset performance improvements enabled by real-time data and advanced analytics
Modules Facilities, maintenance, lease, property, capital projects, space, workplace, employee experience, asset and energy/ESG management
Product Architecture Cloud-first architecture with targeted integrations; IoT data-capture capabilities and low-code offering
Analytics Advanced analytics: AI, ML, RPA
Data Input Manual, smart devices (e.g. IoT sensors and meters, and connected equipment), building systems (e.g. HVAC and BMS), and third-party software and existing business solutions (e.g. ERP)
User Experience Integrated omnichannel user experience: single dashboard for reporting, and consistent UI across modules and devices
Assets Managed Buildings and non-building assets (e.g. linear assets), and employees’ homes
User Types FM, HR, RE, FD, sustainability and building users

* Market Insight Verdantix (2022): The Transformation Of IWMS To Connected Portfolio Intelligence Platforms (CPIP)

Sie können ganz beruhigt sein

Wenn ich mir ansehe, wie Planon derzeit als führender Anbieter von intelligenter und nachhaltiger Gebäudemanagement-Software positioniert ist, kann ich guten Gewissens behaupten, dass die Software von Planon allen Anforderungen gerecht wird und zukunftssicher ist. Unsere offene Plattform erfüllt alle CPIP-Kriterien gemäß der Definition von Verdantix: „Cloud-vernetzte Plattformen, die Unternehmen dabei helfen, die Performance von Gebäuden in den Bereichen Portfoliomanagement, Betrieb und Mitarbeitererfahrung zu verbessern“. Sie können also beruhigt sein. Es spielt keine Rolle, ob Sie ein IWMS, CAFM, CMMS, CPIP oder etwas Ähnliches suchen: mit der intelligenten und nachhaltigen Gebäudemanagement-Software von Planon sind Sie auf der sicheren Seite.

John de Beijer smiling in a greenhouse.

John de Beijer

Senior Solution Marketeer

John ist Senior Solution Marketeer bei Planon und verfügt über umfassende Erfahrung in der Entwicklung strategischer Marketinginitiativen in verschiedenen Branchen. Von der Leitung integrierter Kampagnen bis hin zur Gestaltung von Partner Marketing-Strategien verbindet er Theorie, Praxis, Strategie, Ausführung, Menschen und Ergebnisse.

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