Facility Manager: Die Verbündeten von Nachhaltigkeitsinitiativen
Experten von IFMA, IDC, Schneider Electric, PHI Factory und Planon diskutieren über die Rolle von Immobilien- und Facility Managern bei der Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks.
Mehr lesenDie Energiewende dürfte in der Wirtschaft wohl jedem ein Begriff sein. Der grünen Energie gehört die Zukunft, und sie ist unverzichtbar für die Bewältigung der enormen Aufgabe, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Die Produktion nachhaltiger Energie und die Reduktion unserer CO2-Emissionen allein reicht jedoch nicht aus – wir müssen auch auf die Kreislaufwirtschaft umstellen. Um das zu bewerkstelligen, müssen überall auf der Welt herkömmliche Betriebsmodelle reformiert werden. „Aber was ist die Kreislaufwirtschaft genau und wie lässt sie sich am Arbeitsplatz realisieren? Dieser Blog, in dem verschiedene Initiativen in den Niederlanden beschrieben werden, ist eine Inspirationsquelle für Facility- und Arbeitsplatzmanager.
Die Kreislaufwirtschaft ist ein Produktions- und Konsummodell, bei dem Rohstoffe möglichst lang in der Wertschöpfungskette bleiben, um der Erschöpfung unserer natürlichen Ressourcen vorzubeugen. Damit ist die Kreislaufwirtschaft ein Gegenmodell zum bisherigen linearen System, in dem wir unserem Planeten in derart hoher Geschwindigkeit Rohstoffe entziehen, dass sich diese nicht mehr schnell genug regenerieren können. Im heutigen linearen System gewinnen wir (neue) Rohstoffe, aus denen wir Werkstoffe und Produkte für unsere Gesellschaft herstellen, die wir nach Gebrauch als Abfall verarbeiten. In der Kreislaufwirtschaft durchlaufen die Werkstoffe und Produkte dagegen mehrere Lebens- oder Nutzungszyklen. Am Ende der Lebensdauer (nach mehrfacher Wiederverwendung und wenn möglich Reparatur) werden die Stoffe dann gesammelt, getrennt und nach einer Aufbereitung erneut nutzbringend verwendet. Dadurch werden Rohstoffe, Werkstoffe und Energie eingespart, was letztlich auch zur Reduktion der Treibhausgasemissionen beiträgt.
Denken Sie nun, dass eine solche Systemänderung eine Mammutaufgabe ist, und wissen Sie nicht, wo Sie anfangen sollen? Damit sind Sie keineswegs allein. Warten Sie aber nicht auf die perfekte Gelegenheit für einen Anfang. Den bisherigen Zustand erhalten zu wollen ist keine Option. Wir müssen JETZT aktiv werden; Kurskorrekturen können wir später immer noch vornehmen. Denken Sie also daran: „Warten Sie nicht auf die perfekte Gelegenheit für einen Anfang. Es ist vielmehr der Anfang, der die Gelegenheit perfekt macht" (Alan Cohen, Omdenken).
Unser gemeinsames Ziel ist es, die linearen Wertschöpfungsketten zu Kreisläufen zu schließen. Die niederländische Unternehmensagentur (Rijksdienst voor Ondernemend Nederland/RVO) nutzt seit 2020 die R-Leiter, um Organisationen auf ihrem Weg zu einer vollständig kreislauforientierten Konsumgüterwirtschaft im Jahr 2050 zu unterstützen. Sieben Strategien für Kreislaufwirtschaft können auf diese R-Leiter angewendet werden, wobei R1 die höchste Stufe ist.
Kreislaufwirtschaft sieht in jeder Organisation anders aus. Auf dem Gebiet der kreislaufwirtschaftlichen Betriebsführung können noch große Verbesserungen erzielt werden, nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Wirtschaft. So können auf längere Sicht Kosten eingespart werden, da weniger Neuanschaffungen notwendig sind und die Lebensdauer von Gütern durch Wiederverwendung und Reparatur verlängert werden kann.
Es ist ein florierender Markt für Organisationen entstanden, die anhand von kreislaufwirtschaftlichen Lösungen auf der Grundlage der R-Strategien erfolgreiche Business Cases entwickelt haben. Beispielsweise Unwaste, ein Unternehmen, das unter anderem die Schalen von Zitrusfrüchten zu neuen Produkten wie Seife verarbeitet und diese dann wiederum auf dem Markt absetzt. Ein weiteres Beispiel ist Rotterzwam, eine Firma, die Kaffeesatz bei Betrieben abholt, um darauf Austernpilze zu züchten. Allein wären Betriebe dieser Art nicht funktionsfähig, aber mithilfe von Partnerschaften für die Sammlung von Grundstoffen können sie auf kreislaufwirtschaftsorientierte Weise die Nachfrage der Verbraucher decken. Auch Royal Philips, ein multinationales Unternehmen niederländischen Ursprungs, entwickelt kontinuierlich Innovationen für das Gesundheitswesen. Diese Betriebe tragen zur Kreislaufwirtschaft bei, indem sie sich auf Revisions- und Reparaturprogramme für medizinische bildgebende Geräte fokussieren. Natürlich gibt es auch genügend Beispiele für Organisationen außerhalb der Niederlande, die bei der nachhaltigeren Gestaltung unserer Welt eine Vorreiterrolle spielen.
Wie lässt sich nun am Arbeitsplatz eine Kreislaufwirtschaft realisieren, ohne gleich ein eigenes Unternehmen zu gründen? Zunächst einmal sind die übergreifenden Themenbereiche festzulegen, in denen Maßnahmen getroffen werden können, beispielsweise Güter, Energie, Transport, Ernährung und Abfall. Je Thema kann dann festgestellt werden, welche nachhaltigen Veränderungen möglich sind und inwiefern mit Partnerschaften zur Kreislaufwirtschaft am Arbeitsplatz beigetragen werden kann.
Für Büroumgebungen bietet die R-Leiter einige Strategien, die unmittelbar zur Förderung der Kreislaufwirtschaft eingesetzt werden können:
Die Facility Management-Teams in Organisationen können die Kreislaufwirtschaft am Arbeitsplatz unterstützen und den Beschäftigten das kreislaufwirtschaftliche Handeln erleichtern. Denken Sie zunächst einmal darüber nach, welche Materialströme in das Unternehmen gelangen, wie sie verwendet werden (z. B. Reparatur, langfristige Nutzung) und was am Ende ihrer Lebensdauer damit geschieht. Für ein kreislaufwirtschaftsorientiertes Facility Management sind unter anderem die folgenden Funktionen relevant: Catering, Büroeinrichtung, Reinigung, IT, Objektschutz und Energieverbrauch. Je Funktion kann die R-Leiter angewendet werden. Im Bereich Catering können die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, Kompostierung, biologisch abbaubare Produkte und Förderung einer pflanzlichen Ernährung wichtige Themen sein. Bei der Büroeinrichtung und Beschaffung von Bedarfsartikeln können von spezifischen Unternehmen wie Circufair kreislaufwirtschaftstaugliche Optionen bezogen werden; außerdem ist hier eine optimale Organisation der Abfalltrennung wichtig. Machen Sie bereits von erneuerbarer Energie Gebrauch?
Die Maßnahmen zur Förderung der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, die die Organisation unternimmt, sollten auf zugängliche Weise an alle Mitarbeiter kommuniziert werden, wobei auch den Gründen für diese Maßnahmen gebührende Aufmerksamkeit zu widmen ist. Bei der Realisierung nachhaltiger Maßnahmen auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft spielt jeder Einzelne eine wichtige Rolle. Wenn Mitarbeitende wissen, dass – und auf welche Weise – sie selbst Unterschiede bewirken können, wird es attraktiver, sich mit der Umstellung zu befassen und daran mitzuwirken.
Unterstützen Sie die Einführung der Kreislaufwirtschaft! Welche Quick-Wins können Sie diese Woche noch realisieren?
Sind Sie der Immobilien- oder Facility Manager, der zur Senkung des Energieverbrauchs in Betriebsgebäuden beitragen will? Dann empfehlen wir Ihnen dieses Planon-Webinar, in dem mehrere Nachhaltigkeitsexperten über die Rolle des Facility Managements im Bereich ESG (Environmental, Social and Governance) diskutieren. Yvette Watson, Mitgründerin der Beratungsagentur PHI Factory, nimmt ebenfalls am Expertenpanel teil. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, mit PHI Factory alle Organisationen in den Niederlanden bei der Beschleunigung der Umstellung auf die Kreislaufwirtschaft vor dem Jahr 2040 zu unterstützen. Möchten Sie mehr über die Softwarelösung von Planon wissen, die Ihr Facility Management bei der nachhaltigeren Gestaltung des Arbeitsumfelds unterstützen kann? Dann empfehlen wir Ihnen die Produktbroschüre „Planon Energy & Sustainability Management“.