Biophilic offices enhance workplace experience and enforce sustainability management

Gesundheitsfördernde Gebäude dank IoT

Temperatur, Belegung, Licht- oder Lärmintensität, Druck oder CO2-Gehalt: All das sind Faktoren, die die Gesundheit am Arbeitsplatz beeinflussen und die wir mittlerweile mit Sensoren und/oder Wearables messen können. Aber Messen ist die eine Sache. Aus diesen Daten zu lernen und entsprechend zu handeln, um ein besseres Arbeitsumfeld zu schaffen, ist eine andere. Die Schaffung einer gesunden Arbeitsumgebung ist eine der obersten Prioritäten auf der Agenda vieler Facility- und Immobilienmanager, und das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) kann ihnen dabei helfen, ein intelligentes Gebäude in ein gesundheitsförderliches Gebäude zu verwandeln. Aber wie?

Einen gesunden Workplace schaffen

In meinem ersten Blog dieser Reihe über das Internet der Dinge habe ich den großen Wert intelligenter Gebäude beschrieben, der aus Sensordaten resultiert, die im gesamten Gebäude generiert werden. In meinem zweiten Blog habe ich erläutert, dass die IoT-Technologie ebenfalls ein eine wichtige Rolle bei der Verbesserung des Mitarbeiterengagements und der Gewinnung und Bindung neuer Talente ist. In diesem dritten Blog möchte ich über das Mitarbeiterengagement hinausgehen: Wie können und sollten Real Estate- und Facility Manager durch die Schaffung einer gesundheitsfördernden Arbeitsumgebung zur Erreichung organisatorischer und persönlicher Ziele beitragen?

Mehr Auswahl bei Arbeitsumgebungen und deren Verhalten

Da Angestellte einen erheblichen Teil ihrer Zeit in ihrem Büro oder Arbeitsumfeld verbringen, ist es äußerst wichtig, dass der Arbeitsplatz Gesundheit und Wohlbefinden bestmöglich fördert und unterstützt. Es reicht nicht mehr aus, nur einen physischen Arbeitsplatz oder einen Schreibtisch zur Verfügung zu stellen; Unternehmen müssen ihre MitarbeiterInnen bewusst – und auch unbewusst – unterstützen. Wie verschiedene Projekte zeigen, ist der größte Vorteil eines gesundheitsförderlichen Workplace, dass er unmittelbar zu einem erhöhten Engagement der MitarbeiterInnen führt.

Ein Beispiel für ein solches Projekt ist das Reallabor „Healthy Workplace“ . Im Rahmen dieses Projekts, über das mein Kollege Geert-Jan Blom bereits in einem Blog berichtet hat, soll untersucht werden, wie beispielsweise die Gestaltung und die räumliche Anordnung eines Gebäudes die Gesundheit und Vitalität der MitarbeiterInnen fördern kann. Die ersten Ergebnisse dieses Reallabors sind vielversprechend: beispielsweise scheinen Mitarbeiter einen großen Bedarf für Entspannung während des Arbeitstages zu haben. Die Kombination aus Sammeln, Analysieren und Lernen von (Sensor-)Daten ermöglicht es Unternehmen und MitarbeiterInnen, bessere Entscheidungen hinsichtlich ihres Arbeitsplatzes oder ihres Verhaltens zu treffen. So können MitarbeiterInnen zum Beispiel auf Basis der unterschiedlichen Temperaturen in verschiedenen Gebäudebereichen entscheiden, wo sie besser arbeiten können und möchten.

Das Verhalten und die Leistung beeinflussen

Wie kann dies erreicht werden? Es wird immer deutlicher, welche Faktoren in diesem gesunden Umfeld eine Rolle spielen. Forschungsstudien haben ergeben, dass die Verbesserung der Luftqualität in Innenräumen zu einer Verbesserung der Arbeitsleistung und Produktivität von 6 bis 9 % führen kann. Weitere Forschungen zeigen, dass die Temperatur (eine sehr wichtige Komponente der Luftqualität) die Ausführung bestimmter Aufgaben stark beeinflusst: Warme Umgebungen tragen zur Kreativität bei, wohingegen sich kältere Umgebungen besser für monotone und sich wiederholende Arbeiten eignen. Schon das Halten einer Tasse warmen Kaffees kann einen Einfluss auf das Sozialverhalten haben. Neben der Temperatur gibt es noch viele weitere Dinge, die darüber entscheiden, wie sich jemand in der Arbeitsumgebung fühlt und verhält.

Die Forschung macht auch immer deutlicher, welche Rolle CO2 bei der Produktivität der MitarbeiterInnen spielt. Menschen, die ihren Arbeitstag in gut belüfteten Büroumgebungen verbringen – in denen der CO2-Gehalt deutlich niedriger ist – erfüllen kognitive Aufgaben deutlich besser als Menschen, die in Büros mit normalem CO2-Gehalt arbeiten. Je besser die Luft, desto besser die Leistung der Menschen – so lautet das Fazit dieser Forschungsstudie der Harvard T.H. Chan School of Public Health. Dank dieses Wissens und der Fähigkeit, den CO2-Gehalt zu messen, ist es auch möglich, den CO2-Gehalt durch eine bessere Belüftung oder eine optimierte Auslastung der Arbeitsräume aktiv zu reduzieren und zu verbessern.

5 häufig gestellte Fragen zum IoT im Corporate Real Estate un Facility Management.

Intelligente in gesundheitsförderliche Gebäude verwandeln

Denken Sie an die vielen Möglichkeiten, die eine Automatisierung dieser Prozesse bietet: Das Gebäude „selbst“ kann Temperatur, CO2-Gehalt und andere für einen gesunden Arbeitsplatz relevante Daten messen. Es wird lernen, die Luftqualität automatisch und entsprechend anzupassen und die MitarbeiterInnen zu „beraten“, wie sie den Arbeitsplatz möglichst gesund nutzen können. Die Einführung des IoT ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem gesundheitsförderlichen Arbeitsplatz. Es wird Unternehmen, ihren Gebäuden und MitarbeiterInnen ermöglichen, Messdaten und -werte mit externen Datenquellen wie Außentemperatur- und Verkehrsinformationen zu kombinieren​, woraufhin das zugrundeliegende IoT-System automatisch aus diesen Datenkombinationen lernen und entsprechend reagieren wird.

Für alle Facility- oder Immobilienmanager ist es entscheidend, zu untersuchen, welche Faktoren in ihrem Unternehmen die Gesundheit der MitarbeiterInnen und deren Fähigkeit, diese Faktoren zu beeinflussen, verbessern können. Sie sollten sich auf die Entwicklung von Use- und Business Cases hinsichtlich eines gesundheitsförderlichen Arbeitsplatzes konzentrieren, um einen echten Mehrwert aus ihren IoT-Lösungen zu gewinnen und einen positiven Beitrag zum Arbeitsumfeld der MitarbeiterInnen und des Unternehmens zu leisten. Somit können intelligente Gebäude in gesunde Gebäude verwandelt werden. Und ganz nebenbei gibt das Immobilien- und Facility Managern die Möglichkeit, ihren Wertbeitrag aufzuzeigen.

Diesen Artikel teilen