Im ersten Teil dieses Blogs haben wir gesehen, dass autonomes Gebäudemanagement die nächste, logische Phase in der Entwicklung des Gebäudemanagements ist. Dank KI und maschinellem Lernen werden Gebäude „selbstregulierend“: Sie können Systeme ohne menschliches Eingreifen steuern und anpassen.

Vorteile des autonomen Facility Managements

Das autonome Gebäudemanagement verändert die Art und Weise, wie Gebäude betrieben werden. Durch den Einsatz von KI, IoT und intelligenten Technologien können Organisationen manuelle Aufgaben reduzieren, Kosten durch vorausschauende Wartung senken und den Energieverbrauch optimieren. Pionierprojekte wie 150 Holborn zeigen, dass der Wandel vom reaktiven zum proaktiven Gebäudemanagement bereits weit fortgeschritten ist. Werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Vorteile.

  • Verbesserte betriebliche Effizienz
    Einer der wichtigsten Vorteile autonomer Gebäude ist die Möglichkeit, den Betrieb zu rationalisieren. Bisher mussten Facility-Teams mehrere Systeme manuell überwachen und auf Probleme reagieren, sobald sie auftraten. Mit autonomem Facility Management können sich Gebäude selbst regulieren, Ineffizienzen erkennen und sich ohne menschliches Zutun anpassen. Diese Entwicklung entlastet die Facility Manager und sorgt dafür, dass der Betrieb jederzeit reibungslos läuft.
  • Kosteneinsparungen durch vorausschauende InstandhaltungDie Instandhaltung ist seit langem einer der variabelsten und unvorhersehbarsten Kostenfaktoren im Facility Management. Unerwartete Ausfälle führen zu teuren Notreparaturen, Ausfallzeiten und Betriebsunterbrechungen. Autonome Gebäude nutzen vorausschauende Instandhaltung, bei der KI zur Analyse historischer Daten und zur Erkennung potenzieller Ausfälle eingesetzt wird, bevor diese auftreten. Indem sie den Instandhaltungsbedarf proaktiv angehen, können Unternehmen die Reparaturkosten erheblich senken und die Lebensdauer ihrer Anlagen verlängern.Die größten Kosteneinsparungen ergeben sich jedoch oft aus der Minimierung von Betriebsunterbrechungen. Wenn beispielsweise eine kritische Einrichtung, wie ein Labor, einen Tag lang nicht genutzt werden kann, kann dies weitaus teurer sein als der präventive Austausch einer HLK-Komponente. Die vorausschauende Instandhaltung senkt nicht nur die Reparaturkosten, sondern gewährleistet auch die Geschäftskontinuität, indem sie kostspielige Ausfallzeiten verhindert und einen reibungslosen Betrieb sicherstellt.
  • Optimierter Energieverbrauch und NachhaltigkeitFast 40 % des weltweiten Energieverbrauchs und 34 % der energiebezogenen Emissionen entfallen auf Gebäude – Energieeffizienz hat also oberste Priorität. Autonomes Facility Management trägt zu weniger Verschwendung bei, indem es sicherstellt, dass Energie nur dann und dort verbraucht wird, wo sie benötigt wird. Intelligente Systeme können die HLK-Einstellungen auf der Grundlage von Belegungsmustern anpassen, die Beleuchtung in ungenutzten Bereichen dimmen und erneuerbare Energiequellen integrieren, um den Verbrauch zu optimieren. Diese Funktionen senken nicht nur die Energiekosten, sondern unterstützen auch Nachhaltigkeitsinitiativen und CO₂-Ziele.
  • Eine bessere NutzererfahrungBei autonomen Gebäuden geht es nicht nur um Effizienz, sondern auch um die Verbesserung der Nutzererfahrung. Intelligente Arbeitsplätze können die Raumbedingungen automatisch an die individuellen Vorlieben anpassen und so für ein angenehmes Arbeitsumfeld sorgen. Besprechungsräume, die mit Belegungssensoren ausgestattet sind, können zur Reservierung freigegeben werden, wenn niemand erscheint, was die Raumnutzung verbessert. Diese kleinen, aber wirkungsvollen Optimierungen tragen zu größerer Mitarbeiterzufriedenheit, Produktivität und allgemeinem Wohlbefinden am Arbeitsplatz bei – und natürlich ist die Mitarbeiterzufriedenheit einer der Schlüsselfaktoren für die Bindung von Talenten.

Technologische Treiber autonomer Gebäude

Der Siegeszug autonomer Gebäude wird durch eine Kombination leistungsstarker Technologien ermöglicht, die miteinander interagieren und eine nahtlose, intelligente Umgebung schaffen:

  • IoT-Sensoren – kontinuierliche Erfassung von Echtzeitdaten zu Luftqualität, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Belegung, Systemstatus und Energieverbrauch
  • Künstliche Intelligenz und Machine Learning – Verarbeitung großer Datenmengen zur Mustererkennung, Prognose des Instandhaltungsbedarfs und Optimierung der Systemleistung
  • Gebäudemanagementsysteme (BMS), CPIP & Digital Twins – Bereitstellung einer zentralen Plattform zur Überwachung und Verwaltung aller Gebäudefunktionen, die ein digitales Abbild der physischen Räume in Echtzeit bietet
  • Automatisierte Workflows und Robotik – Gebäudeautomatisierung, von der Einstellung der Belüftung bis zur Planung von Instandhaltungsaufgaben.

Ein Blick in die Zukunft: 150 Holborn

Der Hauptsitz der Sidara Group in 150 Holborn in London zeigt, wie autonomes Facility Management bereits greifbare Vorteile bringt. Durch die Integration der Integrated Workplace Management Software von Planon in die EcoStruxure-Technologie von Schneider Electric erreicht das Gebäude ein neues Niveau an Effizienz und Nachhaltigkeit.

In 150 Holborn analysieren intelligente Systeme kontinuierlich die Belegungsmuster und optimieren die Beleuchtung und Klimaregelung in Echtzeit. Besprechungsräume schalten sich ab, wenn sie nicht genutzt werden, wodurch unnötiger Energieverbrauch reduziert wird. KI-gestützte Erkenntnisse ermöglichen eine vorausschauende Instandhaltung und verhindern kostspielige Ausfälle, bevor sie auftreten. Infolgedessen hat das Gebäude renommierte Zertifizierungen erhalten, darunter SmartScore Platin und WiredScore Gold, was seine Position als Vorreiter in Sachen intelligentes Gebäudedesign unterstreicht.

Herausforderungen und Überlegungen

Die Vorteile eines autonomen Facility Managements liegen auf der Hand, doch die Umstellung auf dieses Modell bringt auch Herausforderungen mit sich, denen sich Unternehmen stellen müssen:

  • Komplexe Integration – Viele bestehende Gebäude basieren auf Altsystemen, die nicht für Konnektivität ausgelegt sind. Die Integration intelligenter Technologien erfordert eine sorgfältige Planung sowie Investitionen.
  • Datensicherheit und Datenschutz – Mit der zunehmenden Abhängigkeit von digitalen Systemen steigt auch der Bedarf an robusten Cybersicherheitsmaßnahmen zum Schutz sensibler Daten.
  • Change Management – Die Umstellung auf autonome Betriebsabläufe erfordert ein Umdenken der Facility-Teams. Um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter effektiv mit KI-gestützten Tools arbeiten können, sind Schulungen und Weiterbildungen unerlässlich.

Der Weg in die Zukunft: Vorbereitung auf das autonome Facility Management

Der Übergang vom reaktiven zum autonomen Facility Management ist nicht mehr eine Frage des „ob“, sondern des „wann“. Unternehmen, die ihre Gebäude zukunftssicher machen wollen, sollten jetzt proaktive Maßnahmen ergreifen, z. B.:

  1. Investitionen in intelligente Technologien – Implementierung von IoT-Sensoren, KI-gestützten Analysen und cloudbasierten Facility Management-Plattformen
  2. Aufbrechen von Datensilos – Sicherstellung, dass IT- und OT-Systeme vernetzt sind und einen nahtlosen Datenaustausch ermöglichen
  3. Priorisierung von Nachhaltigkeit – Nutzung der Automatisierung zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Unterstützung der Dekarbonisierung
  4. Unterstützung von Facility Management-Teams – Bereitstellung von Schulungen und Tools, die den Mitarbeitern den Übergang zu einer datengestützten Entscheidungsfindung erleichtern.

Die Zukunft des Facility Managements ist intelligent, effizient und selbstregulierend. Wenn Unternehmen heute autonome Gebäudetechnologien einsetzen, können sie ein neues Level an betrieblicher Performance erreichen und gleichzeitig intelligentere, nachhaltigere Arbeitsplätze für die Zukunft schaffen.

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