Trees and plants growing on balconies of a building as a green facade or vertical garden.

Nachhaltigkeit zu teuer? Nein, Finanzierung durch eingesparte Energiekosten!

In den Medien ist es immer wieder zu lesen: wir müssen nachhaltiger werden! Organisationen stehen unter Druck, denn sie müssen Kosten sparen und zugleich Nachhaltigkeitsziele realisieren. Das scheint einer der größten Widersprüche im Zusammenhang mit dem Thema Nachhaltigkeit zu sein. Oder vielleicht doch nicht? Obwohl häufig geglaubt wird, dass Kosteneinsparungen und Nachhaltigkeit nicht miteinander vereinbar sind, zeigt die Praxis ein anderes Bild. Dazu später mehr.

Aus einer Untersuchung der Universität Toronto ging hervor, dass 9 Prozent des gesamten weltweiten Stromverbrauchs auf gerade einmal 27 Städte entfallen. Und das, obwohl in diesen Städten nur 6,7 Prozent der Weltbevölkerung leben. Darüber hinaus ergab die Untersuchung, dass der Energieverbrauch in hohem Maße von der bebauten Fläche abhängt.

Die nachhaltigere Gestaltung von Immobilien ist eine intelligente und zukunftsfähige Methode zur Senkung des Energieverbrauchs. Nachhaltigkeit wird oft mit „Neubau“ assoziiert, denn gerade Neubauten eignen sich schließlich gut für die Anwendung moderner, energieeffizienter Technik. Das Gebäude „The Edge“ von Deloitte an der Amsterdamer „Zuidas“  ist ein beeindruckendes Beispiel hierfür. Aber was passiert mit den Bestandsgebäuden? Von der nachhaltigeren Gestaltung bestehender Gebäude wird oft abgesehen, da man solche Maßnahmen für zu teuer hält und weil ausschließlich der Mieter von der Investition profitieren würde. Das ist eine verpasste Chance, denn 99 Prozent aller Gebäude gehören nun einmal zum Bestand.

Aus der genannten Untersuchung der Universität Toronto ging hervor, dass der Stromverbrauch in London infolge zusätzlicher Abgaben trotz der positiven Wirtschaftsentwicklung zurückging. Sind also zwingende Vorschriften die richtige Lösung? Oder vielleicht doch lieber praktische Tools, die einen Einblick in den Energieverbrauch vermitteln und Möglichkeiten für Energieeinsparungen bieten?

Die nachhaltigere Gestaltung von Bestandsgebäuden und Kosteneinsparungen können durchaus Hand in Hand gehen, wie das Beispiel der Triodos Bank beweist.

„Versuchen Sie nicht länger, negative Auswirkungen zu begrenzen, sondern verstärken Sie die positiven!“, so Guus Berkhout, Fund Manager bei der Triodos Bank, während der Planon Masterclass. Anwesenheitserkennung, Wärme-Kälte-Speicherung und Rotationswärmetauscher – das Gebäude der Bank im niederländischen Amersfoort, Baujahr 1959, ist voller energiesparender Technik, die mit bloßem Auge nicht einmal erkennbar ist. Trotz seines Alters erwies sich das Gebäude also doch als geeignet  für die neuesten Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Die Triodos Bank geht davon aus, den jährlichen Energieverbrauch hierdurch um die Hälfte reduzieren zu können. Mussten Sie dazu durch Vorschriften gezwungen werden? Oder haben Organisationen wie die Triodos Bank vielleicht einfach das Prinzip des Umdenkens begriffen?

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